Der Schul beginn ist für alle Beteiligten eine anstrengende Zeit. Hohe Erwartungen, die große Umstellung und viele neue Reize strapazieren nicht nur das Nervenkostüm der Kinder, sondern auch das der Eltern.
Konflikte und vermehrte Wutausbrüche sind in dieser Zeit keine Seltenheit. Ich würde fast sagen, sie sind durchaus normal und unsere Kinder benötigen in dieser Zeit ruhige Begleitung und Co-Regulation. Selbst wenn wir die optimale Schule für unser Kind ausgesucht haben, ist Schule und Unterricht für viele ein Thema und ich habe dir hier ein paar Punkte aufgelistet, auf die du zu Schulbeginn achten kannst. D as soll dich ausdrücklich NICHT dazu verleiten, das Glas halb leer zu sehen, aber wenn dir hie und da das Hintergrundwissen für bestimmtes Verhalten fehlt, dann sollen diese 5 Punkte dir ein wenig weiterhelfen.
Auf die folgenden Punkte kannst du zu Schulbeginn vorausschauend achten.
"Mama, die Schule ist blöd! Da geh' ich nie mehr hin!"
Besonders zu Schulbeginn und in einem Klassenverband von mehr als 20-25 Kindern, sind sie die eher "schüchtern" wirkenden, diejenigen, die sich nicht melden, die Angst haben aufzufallen, die nicht im Morgenkreis mitmachen möchten oder Referate halten wollen.
Werden sie aber von vornherein ständig und massiv dazu gedrängt, ihre Komfortzone zu verlassen, dann ziehen sie sich noch weiter in sich zurück, im Schlimmsten Fall bis zur Verweigerung.
Das kannst du tun:
Wenn es in der Schule unter Druck gesetzt wird (oder es dies subjektiv
" Die (Haus)Aufgaben mache ich sicher nicht! Die sind für Babys!"
Das kannst du tun:
Vielleicht kannst du mit konstruktiven Vorschlägen weiterhelfen: Vorlernen lassen in bestimmten Gegenständen, knifflige Aufgaben zuerst machen lassen, damit die Motivation aufrechterhalten wird (Zusatzaufgaben NACHDEM eintönig wiederholt wurde ist oft kontraproduktiv!), für bestimmte Unterrichtseinheiten in die höhere Klasse wechseln dürfen, etc...
Viel Lärm um Nichts? Gerade für Kinder mit einer erhöhten Sensitivität auf Lärm oder Licht ist der Schul
"Ich kann mich in der Klasse einfach nicht konzentrieren!"
Hat das Kind das Wesentliche nicht mitbekommen und fragt deshalb beim Sitznachbarn nach, kann es als "Stören" ausgelegt werden. Fragt es bei der Lehrerin nach (und passiert das öfter), dann kann der Eindruck der "Langsamkeit" oder "Unkonzentriertheit" entstehen ("Ihr Kind scheint sich nicht zu konzentrieren! oder "Es lässt sich zu sehr ablenken, seine Aufmerksamkeitspanne ist zu kurz!")
Vielleicht kann es aufgrund des Lärmpegels die Aufgaben in der Schule nicht beenden, ärgert sich sehr darüber, versteht nicht, warum es ihm nicht gelingt und lässt seinem Ärger in der Schule oder zu Hause freien Lauf.
Wenn unser Kind noch dazu (aufgrund von Unterforderung) gelangweilt ist, kann es schon mal passieren, dass es tatsächlich in seine eigene (interessantere) Welt abtaucht und dadurch den Unterricht
Das kannst du tun:
All die Reize, die dein Kind während der Schultages aufnimmt, muss es auch verarbeiten:
" Die Lehrerin sagt, ich störe und frage zu viel!"
Im Gegenteil: sie dämpft ihren Enthusiasmus zu lernen und lässt die intrinsische Motivation nach und nach absterben. Hört ein Kind zu oft den Satz "Frag' nicht so viel!" oder "Stör' den Unterricht nicht mit deinen vielen Fragen!", wird auch das motivierteste Kind nach einer gewissen Zeit damit aufhören.
Das kannst du tun:
" Ja, ich mach das jetzt! - ähm, nein - doch keine Lust!"
Gerade Kinder, die unentdeckt
Das kannst du tun:
Verzichte auf gezuckerte Getränke, wie "Kindersäfte" oder gezuckerte Tees. Stattdessen sorgen Wasser und ungesüsste Tees bzw. proteinreiche Kost und komplexe Kohlenhydrate dafür, dass das Kind nicht so intensiv reagiert, und hilft ihm auch klarer zu denken.
An dieser Stelle möchte ich auch noch darauf aufmerksam machen, dass viele Kinder in der Schule wenig trinken, weil sie vermeiden wollen, dort aufs Klo zu gehen. Viele Eltern berichten, dass ihr Kind in der Schule niemals (zumindest nicht in den ersten paar Jahren) "groß" aufs Klo ging und sich in den ersten Wochen der Schulzeit auch nicht trauten "klein" aufs Klo zu gehen, weil sie nicht auffallen wollten. Wenn du also merkst, dass dein Kind zu wenig trinkt, kann das durchaus auch diesen Grund haben 😉
Im Großen und Ganzen ist der Schulbeginn einfach eine stressige Zeit und es dauert, bis sich alles wieder eingependelt hat. Gib' dir und deinem Kind die Zeit und vermeide in deinem Berufs- oder Familienalltag möglichst weitere Aufregung. Das lässt sich nicht immer einrichten, aber mit dem Bewusstsein, dass dein Kind grade viel durchmacht, viele neue Reize zu verarbeiten hat und sein System manchmal etwas überlastet ist, kannst du schon viel besser auf Wutanfälle oder Konfliktsituationen reagieren.
Du möchtest dich mit anderen Eltern austauschen?
Hier findest du meine kostenlosen Facebook-Gruppen zur gegenseitigen Unterstützung und Motivation - bitte beantworte meine kurzen Beitrittsfragen, erst dann möchte ich dich freischalten:
Hallo Geduld! Wutanfälle friedlich begleiten >>
Hochsensibilität & Hochbegabung im Familienalltag >>
Du willst auf dem Laufenden bleiben?
Schreibe dich in meinen Verteiler ein, verpasse keine Familienhacks mehr und erhalte auch gleichzeitig meinen kostenlosen 7-Schritte-Fahrplan "Willensstarke Kinder"! Ich will deine Tipps erhalten >>